Koffein: Besseres Gedächtnis bei Alzheimer
Aktuelle experimentelle Untersuchungen an Mäusen liefern nun eindrucksvolle weitere Hinweise dafür.
Ein Wissenschaftlerteam um Prof. Dr. Christa E. Müller von der Universität Bonn und Dr. David Blum von der Universität Lille wollte wissen, wie sich Koffein auf die bei Alzheimer typischen Eiweißablagerungen auswirkt.
Dafür entwickelten sie einen koffeinähnlichen Wirkstoff (MSX-3), der vielfach „leistungsstärker“ als herkömmliches Koffein ist und dabei weniger Nebenwirkungen hat. Dieser Wirkstoff, wie das Koffein selbst ein sogenannter A2A-Antagonist, überzeugte in einem Mausmodell mit genetisch veränderten Tieren, welche die bei Alzheimer typischen Protein-Ablagerungen aufweisen: Die Nager schnitten in Gedächtnistests deutlich besser ab, als ihre unbehandelten Artgenossen.
Im nächsten Schritt will die Bonner Forscherin jetzt herausfinden, ob ihr Wirkstoff auch positiv auf Eiweiß-Plaques aus Amyloid-Beta wirkt, die ebenfalls ein charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Krankheit sind, und ob die dadurch hervorgerufenen Defizite verhindert oder reduziert werden können. „Ein positives Ergebnis würde die Grundlage dafür bilden, A2A-Adenosinrezeptor-Antagonisten als neuartige Arzneistoffe für die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln“, sagt Christa Müller.
Die Forschungsarbeit wird von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. unterstützt, die Ergebnisse wurden in der angesehenen Fachzeitschrift „Molecular Psychiatry“ veröffentlicht.
Quellen:
- Pressemitteilung des Informationsdienst Wissenschaft (idw) vom 2.12.2014: Mit Koffein gegen die Alzheimer-Krankheit: Vielversprechendes Forschungsprojekt verlängert.
- Laurent, C. et al.: A2A adenosine receptor deletion is protective in a mouse model of Tauopathy. Molecular Psychiatry, online veröffentlicht am 2. Dezember 2014, doi: 10.1038/mp.2014.151