Kaffee: kein erhöhtes Blasenkrebsrisiko
Die Daten von 690 Patienten mit Blasenkrebs flossen in die Studie ein. Die Patienten wurden intensiv nach Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, beruflichem Kontakt mit Schadstoffen und Ernährungsgewohnheiten befragt. Dabei interessierten sich die Forscher vor allem dafür, wie viel Kaffee, Tee und Cola die Betroffenen im Laufe ihres Lebens im Schnitt pro Tag getrunken hatten. Dieselben Fragen stellten sie auch 665 ähnlich alten Krankenhauspatienten ohne Blasenkrebs.
Wie sich herausstellte, tranken Blasenkrebspatienten nach eigenen Angaben deutlich mehr Kaffee als nicht Erkrankte, allerdings hatten sie auch mehr geraucht. Rauchen aber ist der wichtigste Risikofaktor für Blasenkrebs, viele der im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen wirken krebserregend.
Wurde der Tabakkonsum in der Auswertung berücksichtigt, gab es keine signifikanten Unterschiede mehr zwischen beiden Gruppen. Weder für aktuelle Kaffeetrinker noch für gelegentliche, ehemalige oder starke Konsumenten des Getränks ließ sich ein signifikant erhöhtes Blasenkrebsrisiko berechnen, auch gab es keinen Trend zu einer höheren Gefahr bei steigendem Konsum.
Quelle:
springermedizin.de vom 19.10.2015, basierend auf: Turati F et al. Coffee, Tea, Cola and Bladder Cancer Risk: Dose- and Time-Relationships. Urology 2015, online publiziert am 25. September 2015 doi: 10.1016/j.urology.2015.09.017