Sie beinhaltet verschiedene Empfehlungen zur Ernährung, Lebensweise und sportlichen Betätigung, die helfen können, das individuelle Krebsrisiko zu verringern.
Die ACS empfiehlt für die individuelle Krebsvorbeugung Folgendes:
Ein gesundes Körpergewicht sollte erreicht und über das gesamte Leben erhalten werden.
Eine Gewichtzunahme im Erwachsenenalter sollte vermieden werden.
Sportliche Aktivität sollte folgenden Umfang haben:
· Erwachsene: wöchentlich 150-300 Minuten moderate oder 75-150 Minuten intensive Aktivität
· Kinder und ältere Menschen: täglich ca. eine Stunde moderate/intensive Aktivität
Eine gesunde Ernährung für alle Altersgruppen sollte Folgendes beinhalten:
· Nährstoffreiche Nahrungsmittel
· Verschiedene Gemüsesorten: dunkelgrün, rot und orange, faserreiche Leguminosen
· Früchte in verschiedenen Farben
· Vollkorn
Verzichten oder limitieren:
· rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte
· gezuckerte Getränke
· prozessierte Lebensmittel, raffinierte Getreideprodukte
Am besten keinen Alkohol trinken, oder den Alkoholkonsum auf ein Getränk am Tag für Frauen / 2 Getränke am Tag für Männer reduzieren.
Die ACS berichtet in der neuen Richtlinie über einen Wechsel in der Krebsvorbeugung im Laufe der Zeit: Weg von reduktionistischen oder Nährstoff-zentrierten Ansätzen und hin zu einem ganzheitlicheren Ernährungskonzept. Menschen nehmen Nahrung zu sich und nicht einzelne Nährstoffe. Die aufgenommene Nahrung in ihrer Gesamtheit repräsentiert ein allgemeines Ernährungsmuster. Die verschiedenen Nahrungs-komponenten können in Kombination miteinander zusätzlich das Krebsrisiko beeinflussen. Die Hinweise wachsen, dass ein gesundes Ernährungsmuster mit niedrigem Krebsrisiko (insbesondere Dickdarm- und Brustkrebs) verbunden ist.
In diesem Zusammenhang wird in der Richtlinie der ACS auch Kaffee, das weltweit beliebte Getränk, betrachtet: Es gibt Hinweise, dass Kaffeekonsum wahrscheinlich das Risiko für manche Krebsarten reduziert. So das Risiko für Leber- und Endometriumkrebs (Gebärmutterschleimhaut-Krebs), für manche Kopf-Hals-Tumore (Krebsarten der Mund, des Rachens und Kehlkopfs) und das Risiko für Basalzellkarzinom sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Möglicherweise wird auch das Risiko von Schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) bei Frauen durch Kaffeekonsum verringert. Auch beeinflusst Kaffee die sogenannte Darmtransitzeit, also die Verweildauer der Nahrung im Darm, und den Abbau von krebserregenden Substanzen in der Leber und trägt dadurch bei der Reduktion von manchen Krebsarten des Verdauungstrakts bei.
Die Mechanismen, worüber Kaffee diese vorteilhaften Effekte ausübt, sind noch nicht vollständig verstanden. Bekannt ist, dass im Kaffeegetränk Hunderte bioaktive Inhaltsstoffe wie Koffein, Flavonoide, Lignine und andere Polyphenole zu finden sind. Diese und andere Kaffee-Inhaltsstoffe wirken in verschiedenen Prozessen im Körper mit, wie z. B. im Energiehaushalt, in der Reparatur von DNS (Erbsubstanz), verhindern Zellschäden und haben antientzündliche Eigenschaften.
Die neue Richtlinie für Krebsvorbeugung der ACS unterstützt die in 2018 von der Weltkrebsforschungs-Stiftung/Amerikanisches Institut für Krebsforschung (WCRF/AICR) publizierte Monographie, in der alle Forschungsdaten über Kaffee und Krebs zusammengefasst wurden und gezeigt wurde, dass es keinerlei Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Krebsentstehung in einem Körperteil gibt. Kaffee sollte jedoch - wie auch andere warme Getränke - bei moderaten Temperaturen getrunken werden, betonen beide Publikationen, da Getränke über 65°C getrunken das Risiko für Rachenkrebs erhöhen könnten.