Daten zu den langfristigen Auswirkungen regelmäßigen Kaffeekonsums zeichneten in den vergangenen Jahren ein in seiner Deutlichkeit für viele überraschendes Bild. Einschränkend muss jedoch gesagt werden, dass es sich dabei um prospektive Beobachtungsstudien handelt, bei denen immer andere Einflussfaktoren eine gewisse Rolle spielen können. Solche Einflüsse kann man zum einen durch statistische Adjustierungen reduzieren, zum anderen werden Daten dadurch erhärtet, wenn sich die Ergebnisse in unterschiedlichen Populationen bestätigen lassen.
Eine andere Möglichkeit der wissenschaftlichen Analyse wird es auch künftig für Lebensstilfaktoren nicht geben, denn es ist sicher nicht realisierbar, dass man gesunde Personen in Gruppen randomisiert, die täglich eine bestimmte Anzahl von Tassen Kaffee trinken müssen bzw. denen man den Kaffeekonsum über viele Jahre verbietet.
Eine wirkliche Vergleichbarkeit könnte man nur durch eine plazebokontrollierte Studie erreichen, das heißt die einen trinken Kaffee, die anderen eine Lösung, die zwar wie Kaffee aussieht und wie Kaffee schmeckt, in der aber kein Kaffee enthalten ist. Dies verdeutlicht die Grenzen der Möglichkeiten, wenn man unter „evidenz-basierter Medizin“ nur randomisierte plazebokontrollierte Studien versteht.